Heute wird in der Shisha meistens aromatisierter Fruchttabak geraucht.
Das war nicht immer so: Die Ursprungsform des Shisha-Tabaks war der Tömbeki, der aus ganzen Tabakblättern besteht. Er war nicht so feucht wie heute verwendeter Tabak, da er lediglich durch den Morgentau angefeuchtet wurde. Der Tabak wurde dazu über Nacht auf die Erde gelegt, so dass er am Morgen klamm war. Das Rauchergebnis hing vor allem von der richtigen Feuchtigkeit der Tabakblätter ab. Der verwendete Tabak wuchs meist in Steppengebieten und war sehr würzig.
Der Tabak, wie er heute verwendet wird, entstand erst im 19 Jahrhundert in Ägypten. Da Tabak ein seltenes Gut war, konnten die einfachen Bauern und Arbeiter ihn sich nicht leisten. Da sie jedoch auch in den Luxus kommen wollten, der zu dieser Zeit den Herrschern und anderen Reichen vorbehalten war, versuchten sie eine Möglichkeit zu finden, möglichst wenig Tabak zu benutzen und dennoch viel Rauch zu erzeugen.
Dazu wurde der Tabak mit einer honigähnlichen Flüssigkeit befeuchtet, ähnlich der heutigen Melasse.
Diese Art von Tabak wurde schließlich 1917 von der ägyptischen Firma Nakhla zum ersten Mal industriell hergestellt. Der heute noch erhältliche Tabak mit dem Namen „Nakhla Zaghoul“ basiert auf einem traditionellen ägyptischen Rezept aus dieser Zeit.
Der klassische Tömbeki Tabak ist nur noch sehr selten zu finden, zum Beispiel bei arabischen Nomadenvölkern oder in den traditionellen Kaffeehäusern, wobei auch dort mittlerweile meist der moderne aromatisierte Tabak verwendet wird.
Später begann man dann dem Feuchtigkeitsmittel Aromen hinzuzugeben, die den Tabak nach Früchten oder anderen Dingen schmecken lassen.
Einer Legende nach wurde der aromatisierte Tabak durch einen Zufall erfunden: Ein Ägypter saß beim Abendessen und aß gerade seinen Nachtisch, der ein Gebäck mit einer Füllung aus Sirup war. Er kleckerte und der Sirup tropfte auf die neben ihm stehende, brennende Wasserpfeife. Der daraufhin entstehende Geschmack begeisterte ihn so sehr, dass er auf die Idee kam, den Tabak zu aromatisieren.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch "Die Wasserpfeife – Tradition und Jugendkultur" von Felix B.