Wie bei jedem neuen Hobby ist es auch beim Rauchen einer Shisha so, dass man als Anfänger einige Fehler machen kann. Das ist natürlich nicht weiter schlimm, jedoch ist es besser zu wissen, wie diese gleich zu Anfang vermieden werden können.
Im Folgenden werden die 8 am häufigsten begangenen Anfängerfehler aufgelistet und Wege aufgezeigt, wie diese umgangen werden können, um den optimalen Rauchgenuss zu erleben.
Der typischen Shisha aus dem Supermarkt liegt häufig ein sogenanntes Kohlesieb bei, das man anstelle von Alufolie über den Tabak-Kopf legen kann, um damit die Auflagefläche für die Kohle zu schaffen.
Diese Siebe werden zwar für einige außergewöhnliche Setups gebraucht, ansonsten aber so gut wie nie verwendet. In vielen Fällen sind die Kohlesiebe nicht ganz passig, da nicht alle Köpfe denselben Durchmesser besitzen. Dadurch kann die Auflagefläche sowohl zu groß und wackelig, oder auch zu klein ausfallen. Ferner lässt sich die Hitze, die durch den direkten Kontakt der Kohle mit dem Sieb den Tabak erreicht, kaum steuern. Daraus folgt, dass die Shisha beim Rauchen verkohlt schmeckt und der gute Geschmack dahin ist.
Direkt auf Alufolie umsteigen! Wird ein größerer Shishakopf verwendet, kann diese auch mehrlagig verwendet werden, damit die Folie nicht durch die aufliegende Kohle durchhängt. Alufolie verlangsamt den Verbrennungsprozess. Dies ist vor allem vorteilhaft, sobald mit mehr Kohle geraucht wird, denn es wird dadurch verhindert, dass der entstehende Rauch kratzig wird. Wer vollständig auf Aluminiumfolie verzichten will, kann auch ein Setup mithilfe eines Kaminkopfes erstellen.
Wenn beim Rauchen mit Aluminiumfolie Selbstzünder Kohle verwendet wird, kann diese ruhig mittig auf dem Tabakkopf platziert werden. Naturkohle dagegen, sollte zunächst am Rand der Folie abgelegt werden. Wechselt gelegentlich die aufliegende Stelle von außen nach innen, um die Kohle gleichmäßig verbrennen zu lassen.
Diesen Fehler macht so gut wie jeder Shisha-Raucher am Anfang: Er lässt sich von den aufwändig verzierten, großen, „edlen“ Wasserpfeifen aus dem Supermarkt von nebenan beeindrucken und kauft diese schließlich zu einem überhöhten Preis.
Meist sind diese Shishas jedoch No-Name-Produkte, die aus billigem Blech hergestellt und nach wenigen Wochen bereits verrostet sind.
Auf die Qualität der Shisha, nicht auf das Aussehen achten!
Begutachten Sie stets die verwendeten Materialien und nehmen Sie die Verarbeitung in Augenschein. Worauf Sie dabei gezielt achten sollten, können Sie in unserem Shisha-Blog nachlesen.
Shisha-Tabak muss eine hohe Feuchtigkeit besitzen! Einige Shisha-Anfänger wissen gar nicht, dass Tabak in Deutschland bis zum 20.05. 2016 nur 5% Grundfeuchtigkeit enthalten durfte und somit für Shisha-Liebhaber eigentlich unrauchbar war. Deshalb musste Tabak immer mit zusätzlicher Melasse bzw. mit Glyzerin angefeuchtet werden, damit er richtig raucht und schmeckt. Zwar wurde diese Regelung im Rahmen der TPD2 Regelungen geändert, sodass die breite Masse an Shisha-Tabak nun den Anforderungen der meisten Raucher entspricht, jedoch gibt es immer noch Produkte einiger Hersteller, die den Anforderungen ihrer Kundschaft nicht vollkommen nachkommen.
Unsere Empfehlung: Sollte der Tabak nicht feucht genug erscheinen, oder die Rauchbildung zu gering ausfallen, feuchten Sie den Tabak mit Glyzerin nach! Dieser ist geschmacksneutral, beeinflusst also den Eigengeschmack des Tabaks nicht, unter der Voraussetzung, dass er nicht im Überfluss verwendet wird und den Tabak "verwässert".
Wenn Sie vollkommen auf Tabak verzichten möchten, kann auch mithilfe von Shiazo Steinen geraucht werden. Diese können fertig angefeuchtet, aber auch in trockenem Zustand gekauft und je nach Vorliebe in der Melasse mit ihrem Lieblingsgeschmack getränkt werden.
Bei einigen Wasserpfeifen wird beim Kauf ein Kunstlederschlauch mitgeliefert, der meistens mit der Eigenschaft „waschbar“ angepriesen wird. Diese Aussage ist leider zu 99 % falsch.
Diese mitgelieferten Schläuche enthalten oftmals im Inneren sehr dünne Plastikfolien, die das Wasser nicht vernünftig abhalten, was den Schlauch schließlich schimmeln lässt. Zusätzlich sind sie oft mit einer Metallspirale ausgestattet, die beim Kontakt mit Wasser zu rosten beginnt.
Als auswaschbar kann man Schläuche nur dann bezeichnen, wenn sie innen vollständig aus Kunststoff bestehen. Dies sind jedoch meist Schläuche in gehobenen Preisklassen ab 15€.
Niemals den Standardschlauch auswaschen!
Dieser kann ansonsten zu schimmeln und zu rosten beginnen. Auch bei Echtlederschläuchen kann das Material durch den direkten Kontakt mit Wasser schnell Schaden nehmen. Hängen Sie stattdessen den Schlauch nach dem Rauchen senkrecht auf, damit er vernünftig durchtrocknen kann. Um Schmutzablagerungen im Schlauch, die nicht nur den Geschmack sondern letztendlich auch Ihre Gesundheit gefährden können vor der nächsten Sitzung zu verringern, muss der Schlauch vernünftig getrocknet sein und vor der weiteren Verwendung kräftig durchgepustet werden.
Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen möchten, was Langlebigkeit und Hygiene betrifft, steigen sie auf einen Silikonschlauch um. Dieser kann jederzeit heiß ausgewaschen, mit Seifenlauge gereinigt und über eine lange Dauer hinweg wiederverwendet werden. Sollte Ihnen ein normaler Silikonschlauch zu schmucklos sein, suchen sie nach Schläuchen mit passenden Sleeves (Ummantelungen), die auch in Kombination mit klassischen Pfeifenmodellen gut aussehen.
Ein weiterer Fehler, der häufig von Einsteigern gemacht wird, ist, dass selbstzündende Kohle nur kurz angezündet und sofort auf dem Tabakkopf platziert wird.
Dies schmeckt nicht nur scheußlich, sondern ist auch extrem ungesund, da diese Kohle beim Zündvorgang Schwarzpulver oder andere Brandbeschleuniger verbrennt, deren Rückstände der Raucher dann einatmet. Ein Nebeneffekt ist, dass es auf die Art und Weise sehr lange dauert, bis die Shisha angeraucht ist.
Unsere Empfehlung: Lassen Sie die Kohle vollständig durchglühen! Nehmen Sie einen Kohlekorb zu Hilfe, in welchem Sie die Kohlestücken durchglühen lassen und drehen Sie diese mit einer Kohlenzange um, damit sie gleichmäßig brennt. Helfen Sie zur Not mit einem Fächer oder mit Pusten nach. Aber Vorsicht! Achten Sie dabei auf umherfliegende Asche und Funkenbildung!
Wird der Rauch besser gekühlt, wenn man mehr Wasser in die Shisha füllt? Bleibt die Shisha länger sauber und alles ist Tutti...? Nein - Diese Annahme ist nicht zutreffend. Ist der Wasserstand in der Shisha zu hoch kann das verschiedene Probleme mit sich führen:
1. Erschwertes Ziehen - Ein erhöhter Wasserpegel bedeutet gleichzeitig, dass ein höherer Widerstand beim Rauchen erzeugt wird, da man den Rauch durch eine breitere Lage Wasser hindurch inhalieren muss. Wer also nicht die ganze Zeit wie ein Ochse an seiner Shisha ziehen möchte, nur um dadurch eine ungleichmäßige Rauchproduktion zu erhalten, sollte die Höhe des Wasserstands überdenken.
2. Weniger Rauch - Das schöne an einer Wasserpfeife ist ja, dass sich der durchgesogene Rauch erst sammeln kann und man in der Lage ist, eine satte Menge davon zu genießen. Ist der Wasserstand in der Pfeife zu hoch, wird der Platz für die Ansammlung des Rauchs reduziert und man erzielt ein weitaus weniger befriedigendes Ergebnis.
3. Tabak schwimmt - Ist der Tabak zu heiß geworden und der Rauch schmeckt verkohlt oder abgestanden, pustet man einfach etwas in den Schlauch hinein, damit der ungenießbare Rauch über die Ventile entweichen kann. Ist der Wasserstand im Wasserglas zu hoch, wird beim Auspusten Wasser aus der Bowl die Rauchsäule bis in den Tabakkopf hochgezogen. Der Tabak beginnt im Brackwasser zu schwimmen und büßt dadurch Hitze und Geschmack ein. In diesem Fall ist es häufig unerlässlich, ein neues Setup vorbereiten zu müssen.
Als Faustregel gilt: Füllen Sie soviel Wasser in das Shisha-Glas, bis das Tauchrohr bzw. der Diffusor am Ende des Tauchrohrs ungefähr einen Zoll (1 Zoll = 2,54cm) unter Wasser steht. Diese Wassermenge ist stets ausreichend, damit die Shisha gut geraucht werden kann.
Möchten Sie einen höheren Zugwiderstand erreichen? Dann füllen Sie etwas Wasser nach. Testen Sie dabei wenn nötig ein- zwei Mal, ob der Widerstand für Sie ausreichend ist, indem Sie probeweise an der Shisha ziehen. Haben Sie die Befürchtung, der Rauch würde bei der geringen Wassermenge nicht stark genug gekühlt? Dann fügen Sie ein paar Eiswürfel dem Wasser hinzu oder verwenden Sie von vornherein eine Shisha mit Kühleinsatz (z.B. über eine Rauchsäule mit Kühlflüssigkeit oder ein Mundstück mit integriertem Kühlakku).
Ja es ist wahr - einige Setups verlangen es, dass man den Shisha-Tabak etwas fester stopft. Man kann es aber übertreiben: Ist der Kopf bis obenhin mit Tabak vollstopft (weil man meint, dass mehr Tabak einen besseren Geschmack bedeutet) und alles mit Folie abgedeckt, kommt das böse Erwachen, sobald die heiße Kohle auf die Folie gelegt wird - der Rauch schmeckt verkohlt.
Wird der Tabak zu fest gestopft und geht dabei Vollkontakt mit der Folie ein, beginnt die obere Schicht schnell anzubrennen, während die untere Lage nicht ausreichend Hitze gewinnt, um die Rauchproduktion vernünftig einzuleiten. Parallel dazu beginnt der Tabak schnell am Boden des Tabakkopfes in der tabak-eigenen Melasse zu schwimmen. Bei Mehrlochköpfen kann diese durch den Kopf die Rauchsäule hinunter bis in die Bowl gelangen und alles unnötigerweise stark verdrecken. Aber auch wenn Rauch entstehen sollte, kann dieser unter Umständen nicht genossen werden. Ist der Tabak zu stark gestopft, können die Löcher, die den Rauchzug zur Rauchsäule bilden, schneller verstopfen, sodass auch starkes Ziehen dann nichts mehr bringt.
Unsere Empfehlung: Der Tabak muss atmen können! Je nach Größe des verwendeten Kopfes reichen meist zwischen 8 - 15 Gramm Shisha-Tabak aus, um ein gutes Setup zu bauen. Benutzen Sie einen Zahnstocher, eine Gabel oder die Spitze ihrer Kohlenzange um den Tabak gleichmäßig aufgelockert im Tabakkopf zu verteilen. Sie werden definitiv eine Verbesserung bemerken! Wenn Sie eine längere Rauchersitzung geplant haben, können Sie auch einfach vorab einen zweiten Kopf vorbereiten und diesen bei Bedarf tauschen.
Setzt sich trotz lockerer Verteilung des Tabaks immer noch zu viel überschüssige Melasse ab? Mit dem Einsatz eines Melassefängers bleibt die Shisha vom ungewollten Verkleben verschont. Wenn Sie beim Rauchen einen Einlochkopf bevorzugen, verwenden Sie einen MOD aus Edelstahl, um das Verstopfen des Rauchzugs durch Tabakreste zu vermeiden oder verwenden Sie von vornherein einen 4tex Tabakkopf mit erhöhter Esse.
Die Rauchersitzung ist vorbei und Sie wollen ihre Wasserpfeife wieder sauber bekommen. Sie kochen etwas Wasser auf, um die Bowl zu reinigen. Schnell erlebt man sein blaues Wunder, sobald man die Shisha auszuwaschen beginnt - und das mit einem Knall!
Das Wasserglas einer Shisha ist, auch wenn es aus dickem Glas gefertigt wurde, der empfindlichste Teil der Wasserpfeife. Das Glas kann schnell reißen oder sogar platzen, wenn die Reinigung nicht richtig vorgenommen wird. Insbesondere der Gewindeteil ist empfindlich, da das Metall des Gewindes sich unter Hitzeeinwirkung anders ausdehnt als das Glas der Bowl. Darum sollten die Reinigung unter Verwendung von kochendem Wasser und die Verwendung eines Geschirrspülers bei Wasserpfeifen grundsätzlich vermieden werden, denn auch hier ist die aufgebrachte Reinigungstemperatur in der Regel zu hoch. Insbesondere Effektgläser wie Bowls der Cracked-Reihe können schnell dabei zerbrechen. Beschichtete Bowls aus der Neon Reihe dagegen laufen Gefahr, durch scharfe Reinigungsmittel und zu hohe Temperaturen ihre Beschichtung abzustoßen.
Unsere Empfehlung: Reinigen Sie ihre Shisha per Hand. Das nimmt zwar ein paar Minuten in Anspruch, liefert aber die besten und sichersten Ergebnisse. Waschen Sie die Bowl mit handwarmen Wasser aus und verwenden Sie bei Bedarf eine Rundbürste sowie etwas Seifenlauge - oder noch besser - ein geeignetes Reinigungsmittel für Shishas wie Tiptop oder Schmand Weg.
Sind die Vermutzungen in der Rauchsäule oder dem Tauchrohr hartnäckig? Verwenden Sie etwas Zahnpasta und eine passende Reinigungsbürste, um Verkrustungen zu lösen. Die Konsistenz der Paste löst Beläge, eliminiert Bakterien und ist dazu ungiftig.
Dieser Text enthält Informationen aus dem Buch "Die Wasserpfeife- Tradition und Jugendkultur" von Felix B.